Referenznummern sind grundsätzlich eine gute Sache, denn mit ihrer Hilfe lassen sich die Modelle eines bestimmten Herstellers eindeutig identifizieren. Allerdings sind die teilweise recht langen Zahlen- und Buchstabenfolgen wenig intuitiv und können gerade für Einsteiger oft etwas abschreckend wirken. Auch bei Breitling ist das nicht anders. Die Breitling Referenznummern zu verstehen ist eigentlich ganz einfach. Was Breitling mit diesen Codes bezweckt, erfahren Sie im folgenden Ratgeber zu Breitling Referenznummern.
Ist die Referenznummer das Gleiche wie die Seriennummer?
Zunächst einmal ist der Unterschied zwischen Referenznummer und Seriennummer wichtig, da beide oft verwechselt werden. Eine Referenznummer ist immer einer bestimmten Modellreihe zugeordnet. Diese Referenznummer beinhaltet auch Informationen über die Materialien, die Farbe des Zifferblatts, das Kaliber oder das Armband. Das bedeutet, dass es immer mehrere Uhren mit derselben Referenznummer geben wird, die dieselben Merkmale aufweisen. Eine Seriennummer hingegen ist einzigartig und ermöglicht die genaue Identifizierung jeder Uhr. So können Sie anhand einer Seriennummer beispielsweise herausfinden, wann eine bestimmte Uhr hergestellt wurde und ihre Verkaufs- und Servicehistorie nachvollziehen. Auch die Seriennummer einer Uhr ist wichtig, um die Echtheit und Originalität der Uhr zu verifizieren.
Wo finde ich die Seriennummer einer Breitling Uhr?
Breitling Seriennummern sind auf der Außenseite des Gehäusedeckels eingraviert. Sie befindet sich auf 6 Uhr, direkt unter der Referenznummer. Ist die Uhr mit einem Metallarmband ausgestattet, sind Serien- und Referenznummer auch auf der Innenseite des Armbands zu finden. Kleiner Tipp zur Unterscheidung der beiden Nummern: Die Referenznummer ist oft in einer größeren Schriftart gehalten und beginnt meist mit einem Buchstaben.
Breitling Referenznummern erklärt
Nun kommen wir zur Referenznummer. Wie oben erwähnt, ist diese Nummer äußerst hilfreich, wenn Sie ein bestimmtes Modell im Auge haben. Sie werden das gesuchte Modell wahrscheinlich nicht genau finden, wenn Sie im Internet nur über den Namen der Uhrenlinie danach suchen. Wenn Sie jedoch die Referenznummer in Ihre Stichwortsuche aufnehmen, wird Ihnen in den Ergebnissen meist genau das gesuchte Modell angezeigt oder vorgeschlagen. Trotzdem sind viele Menschen verwirrt, was all die Zahlen und Buchstaben bedeuten. Deshalb haben wir diesen Ratgeber erstellt, um Ihnen einen Einblick in die Zusammensetzung der Breitling-Referenznummern zu geben. Der Einfachheit halber konzentrieren wir uns auf das Referenznummernsystem, das Breitling seit 1991 für seine Uhren verwendet. Wir müssen auch darauf hinweisen, dass Breitling bei der Vergabe seiner Referenznummern teilweise recht flexibel ist und einzelne Modelle vom System abweichen können. Im Zweifelsfall sollten Sie daher einen Fachmann zu Rate ziehen, der Ihnen bei der Suche nach Ihrer Traumuhr helfen kann. Generell lassen sich die meisten Breitling-Referenzen jedoch anhand des folgenden Systems zurückverfolgen.
Wo finde ich die Referenznummer auf einer Breitling-Uhr?
Die Referenznummer Ihrer Breitling-Uhr zu finden, ist ganz einfach. Sie müssen die Uhr lediglich umdrehen und einen Blick auf die Gehäuserückseite werfen. Die Referenznummer ist bei 6 Uhr eingraviert, meist direkt über der Seriennummer der Uhr. Um Verwechslungen vorzubeugen, beachten Sie bitte, dass die Referenznummer fast immer mit einem Buchstaben beginnt. Neben der Gravur auf der Gehäuserückseite finden Sie die Referenznummer auch in den Papieren der Uhr.
Breitlings Buchstaben- und Zahlencodes entschlüsseln
Nun wissen wir, wo wir die Referenznummer einer Uhr finden. Aber wozu dient sie? Und wie unterscheidet sie sich von einer Seriennummer? Sehen wir uns die genaue Bedeutung jedes Buchstabens oder jeder Zahl im Code an.
Erste Position
Die erste Position einer Breitling-Referenznummer bezieht sich auf das Gehäusematerial. Jeder Buchstabe entspricht einem anderen Material oder einer anderen Materialkombination:
A: Edelstahl
B: Edelstahl mit Laschen aus 18-karätigem Gelbgold
C: Edelstahl mit Lünette aus 18-karätigem Roségold
D: Edelstahl mit Lünette aus 18-karätigem Gelbgold
E: Titan
F: Titan mit Laschen aus 18-karätigem Gelbgold
G: Edelstahl mit Lünette aus Weißgold
H: 18-karätiges Roségold
I: (Derzeit nicht verwendet)
J: 18-karätiges Weißgold
K: 18-karätiges Gelbgold
L: Platin
M: Schwarzer Stahl
N: Carbon
P: Edelstahl mit Platinlünette
R: Gehäuse und Lünette aus Roségold
T: Gehäuse und Lünette aus Palladium
V: Schwarzes Titan
W: Edelstahl mit Wolframlünette
X: Breitlight
Y: Edelstahl mit Keramiklünette
Um Ihnen ein besseres Verständnis dafür zu geben, wie genau das Referenznummernsystem funktioniert, verwenden wir die Avenger II Als Beispiel nehmen wir ab jetzt A13381111B1A1. Laut obiger Auflistung weist die erste Stelle der Referenznummer A13381111B1A1, in diesem Fall ein „A“, darauf hin, dass es sich um ein Modell mit Edelstahlgehäuse handelt.
Zweite & Dritte Stelle
Die zweite und dritte Stelle der Referenznummer beschreiben das Kaliber. Neue Modelle mit einem „B“ vor der Kaliberbezeichnung besitzen ein Manufakturwerk. So steht beispielsweise „B01“ für das Breitling Manufakturkaliber 01. Steht vor der Nummer kein „B“, bedeutet dies, dass ein Fremdkaliber verbaut wurde. In solchen Fällen wurde das Werk von einem Fremdwerkhersteller zugekauft und von Breitling modifiziert und verfeinert. Wer jedoch denkt, diese Kaliber seien Manufakturwerken unterlegen, der irrt. Viele dieser Werke stammen von renommierten Herstellern wie ETA oder Lemania. Ab der Nummer 50 handelt es sich um Quarzwerke.
Nummernkaliber Nummernkaliber
10 ETA 2892A2 43 ETA 7758 Valjoux
11 Lemania 1873 44 ETA 2892A2
12 Lemania 1873, mit 24-Stunden-Uhr 45 ETA 2834-2
13 ETA 7750 Valjoux 47 ETA 2892A2
14 ETA 2892A2, mit Datum / 12-Stunden-Chronograph; oder ETA 2897 48 ETA 7763 Valjoux
15 ETA 2892A2 49 ETA 2896
17 ETA 2824; 2824-2 51 Miyota Y652
18 ETA 2892A2, mit 12-Stunden-Chronograph / Mondphase / Ewiger Kalender 52 ETA 956.112
19 ETA 2892A2, mit 12-Stunden-Chronograph / Mondphase / Vierjahreskalender 53 ETA 251.262
20 ETA 7750 Valjoux, mit zweiter Zeitzone 55 Piguet MecaQuartz 1270
21 ETA 7751 Valjoux 56 ETA 988.322
22 ETA 2892A2, mit Flyback / 12-Stunden-Chronograph / 24-Stunden-Uhr 57 ETA 955.412
23 ETA 7753 Valjoux 58 ETA 955.112
24 ETA 7754 Valjoux 59 Miyota C3510
26 ETA 2892A2 61 Ronda 732
27 ETA 2892A2 64 ETA 955.612
30 Module ETA 2892A2, mit Datum / 12-Stunden-Chronograph 65 ETA 998.332
32 ETA 2892A2, mit GMT-Komplikation 67 ETA 956.612
33 ETA 2892A2, mit 3-Stunden-Chronograph/Datum 68 ETA E20.331
34 Frédéric Piguet 1186 69 Piguet MecaQuartz 1271
35 ETA 2892A2, mit Flyback / 3-Stunden-Chronograph 72 ETA Thermoline 956.152
36 ETA 2892A2 73 ETA Thermoline 251.232
37 ETA 2895-2 74 ETA Thermoline 956.652
38 ETA 2892A2 75 ETA Thermoline 988.352
39 ETA 2892A2 76 ETA Thermoline 988.352
40 ETA 2892A2 77 ETA Thermoline 956.652
41 ETA 2892A2 78 ETA Thermoline 956.652
42 ETA 2892A2
Bei unserem Beispielmodell (Ref. A13381111B1A1) verraten uns die Zahlen 1 und 3, dass dieser Avenger II von einem automatischen ETA 7750 Valjoux-Uhrwerk angetrieben wird. Schon an den ersten drei Stellen der Referenznummer erkennen wir, dass es sich um eine Edelstahluhr mit Chronographenfunktion und Automatikwerk handelt.
Vierte Stelle
Die Zahl an der vierten Stelle bezeichnet gleichzeitig das Kaliber. Wurde das Basiswerk nicht von Breitling, sondern von einem Fremdhersteller gefertigt, so zeigt eine 0 an der vierten Stelle an, dass es sich bei dem Kaliber nicht um einen zertifizierten Chronometer handelt. Eine 3 an der vierten Stelle der Referenznummer bedeutet, dass das Kaliber COSC-zertifiziert ist. Wie oben erwähnt, kann man sich hier jedoch nicht 100% sicher sein, da einige Modelle an dieser Stelle unterschiedliche Nummern aufweisen. Die Zahl 3 an der vierten Stelle unserer Uhr (Ref. A13381111B1A1) ist ein Hinweis darauf, dass das ETA-Kaliber eine Chronometerzertifizierung besitzt.
Fünfte & Sechste Stelle
Die fünfte und sechste Stelle der Referenznummer geben den Modelltyp der Uhr an. Leider scheint Breitling auch hier keinem festen Schema zu folgen, weshalb unterschiedliche Modelle die gleiche Zahlen- bzw. Buchstabenkombination aufweisen können. In unserer Beispielreferenz A13381111B1A1 lauten die fünfte und sechste Stelle 8 und 1. In diesem Fall scheint es sich hierbei um den Code für die Avenger II zu handeln.
Siebte & Achte Stelle
Die siebte und achte Stelle einer Breitling-Referenznummer beziehen sich vermutlich auf die Lackierung und die Lünette des betreffenden Modells. Aufgrund der flexiblen Referenznummernvergabe der Marke gibt es jedoch auch hier einige Ausnahmen. Dennoch sind es fünf Zahlenpaare, die eindeutig zugeordnet werden können. Diese fünf Zahlencodes lauten:
10: Matt, gebürstet oder Titan
11: Standardoberfläche
12: Poliert
13: Poliert mit matten Oberflächen
53: Diamantlünette
Einige der Codes, die nicht in das Muster an den Positionen sieben und acht passen, sind die folgenden:
06: Superocean
09: Chrono Avenger-Modelle aus Titan
15: Airwolf aus Stahl mit blauem Zifferblatt, Skyracer-Modelle
16: Superocean Heritage (Chronograph) mit blauem Zifferblatt
18: Avenger Seawolf aus Titan
21: Montbrillant Légende mit schwarzem und bronzefarbenem Zifferblatt
23: Airwolf aus Stahl mit schwarzem Zifferblatt
24: Superocean Heritage Chronograph mit schwarzem Zifferblatt
33: Superocean Heritage Chronograph mit bronzefarbenem Zifferblatt
34: Airwolf aus Stahl mit silberfarbenem Zifferblatt
38: Airwolf aus Stahl mit schiefergrauem Zifferblatt
Demnach entspricht unser Beispielmodell (Ref. A13381111B1A1) verrät uns, dass es sich bei der Lünette der Avenger II um ein Modell mit Standardfinish handeln könnte, da an der siebten und achten Stelle zwei aufeinanderfolgende „1“er stehen.
Neunte Position
An der neunten Position steht meist ein Buchstabe, der die Zifferblattfarbe angibt:
A: Perlmutt, Weiß, Beige, Elfenbein, Arctica
B: Schwarz, Anthrazit, Diamantschwarz, „Royal Ebony“
C: Blau, Marokkanisch Blau, Meteor, Neptunblau, Pfauenblau
D: (Derzeit nicht verwendet)
E: Rhodium
F: Schiefer, Schiefergrau
G: Silber, Silbersturm
H: Champagner, Bernstein, Wüstendüne
I: Gelb
J: Rauchgrau
K: Rot, Burgunder, Sonnenuntergang, Rosa
L: Grün, Türkis, Lorbeergrün, Fichte
M: Graphit, Titan
N: (Derzeit nicht verwendet)
O: Koralle
P: (Derzeit nicht verwendet)
Q: Bronze, Havanna, Grauviolett, „Burnt Oak“
Die Zahl 1 steht in unserem Beispiel an der neunten Stelle (A13381111B1A1). Aufgrund der lockeren Vergabe der Referenznummern bei Breitling ist nicht ganz klar, ob diese „1“ noch Teil der Lünette ist, die durch die Positionen sieben und acht angezeigt wird, und sich möglicherweise auf die Reiter der Lünette bezieht. Dies könnte Sinn ergeben, wenn man bedenkt, dass die nächste Position in der Sequenz ein „B“ ist, was auf ein schwarzes Zifferblatt hinweist.
Nächste drei Positionen: Kein erkennbares Muster
Die nächsten drei Positionen nach der Zifferblattfarbe haben kein klar erkennbares Muster, geben aber Auskunft über den Zifferblatttyp und sollten mehr über die Funktionen und Anordnung der Komplikationen verraten. Im Fall unserer Avenger II Ref. A13381111B1A1 haben wir die Zahlen- und Buchstabenkombination „1A1“. Dieser Teil der Sequenz könnte auf einen Chronographen mit Strichindizes hinweisen, er könnte aber auch auf ein Datumsfenster bei 3 Uhr hinweisen, mit Hilfszifferblättern bei 6, 9 und 12. Leider sind keine weiteren Details bekannt. Wie Sie sehen, kann Ihnen die Referenznummer viel über Ihre Breitling-Uhr verraten, auch wenn das System nicht immer so eindeutig ist wie bei anderen Herstellern.
Und was ist mit Vintage-Modellen?
Auch Vintage Breitling Uhren aus den Jahren 1944 bis 1978 tragen zwei unterschiedliche Nummern auf dem Gehäuse. Neben der Seriennummer gibt es noch eine Referenz- oder Teilenummer. Diese ist bei prominenten Modellen wie der Navitimer lediglich drei bis vier Stellen lang. Nachfolgend haben wir einige Referenznummern für verschiedene Vintage-Modelle von Breitling Navitimer zusammengestellt:
Referenzmerkmale Kaliber Iteration
806 Erster Navitimer Venus 178 (in seltenen Fällen Valjoux 72) Generationen I, II, III, IV und V
7806 Navitimer mit Datum Valjoux 7740 Generation VI
7806-S Navitimer mit Datum und zwei Hilfszifferblättern Valjoux 7740 Generation VII
816 Navitimer mit großem Gehäuse Venus 178 Generation VIII
1806 Navitimer Chronomatic Breitling Kaliber 11 oder 12 Generation IX
8806 Navitimer Chronomatic mit kleinem Gehäuse Breitling Kaliber 12 Generation X
9106 Navitimer LED Quarz, großes Gehäuse Quarzwerk Generation XI
9406 Navitimer LCD Quarz, kleines Gehäuse Quarzwerk Generation XII
9416 Navitimer LCD Quarz, großes Gehäuse Quarzwerk Generation XIII
Können Sie diese Referenzen entschlüsseln?
Wenn Sie Ihr neu erworbenes Wissen auf die Probe stellen möchten, laden wir Sie ein, die folgenden drei Breitling-Referenzen zu entziffern und durch Anklicken die dazugehörigen Uhren zu entdecken. Viel Spaß!