Mitte der 1950er Jahre produzierte Junghans Uhren für die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründete deutsche Armee. Die Fliegerchronographen hatten drehbare Zeitmesslünetten, und insbesondere der Chronograph der Bundeswehr ist zu einer Art Legende geworden und diente als Inspiration für zwei neue Pilot Chronoscope-Modelle. Sie sind Varianten des bestehenden Meister Pilot Chronoscope mit neuen Zifferblattfarben und Gehäuseoberflächen. Natürlich können Uhren wie diese heute zu vielen Anlässen getragen werden und werden eher in einer Passagierkabine als am Handgelenk eines Kampfpiloten zu sehen sein.
Das Edelstahlgehäuse ist in zwei Ausführungen erhältlich, poliert oder satiniert, wobei erstere für Fliegeruhren ungewöhnlich ist. Einige der in den 1950er Jahren an die Armee ausgegebenen Junghans-Chronographen hatten jedoch polierte Lünetten, die viele Soldaten bevorzugten. Es gibt hier also eine Art Präzedenzfall. Eine schmale, beidseitig drehbare Lünette mit einer 60-Minuten-Skala hat zwölf fingerfreundliche Kerben für die Bedienung mit Handschuhen und kann zum Zeitmessen verwendet werden, während Kolbendrücker bei 2 und 4 Uhr den Chronographen bedienen. Mit einer Wasserdichtigkeit von 100 Metern kann sie auch bei leichten Tauchgängen eingesetzt werden. Die Abmessungen sind mit 43,3 mm Durchmesser und 14,4 mm Höhe beträchtlich, aber die daraus resultierende Lesbarkeit ist ideal für militärische Anwendungen. Ein gewölbtes AR-Saphirglas schützt das Zifferblatt und ein solider Gehäuseboden ist mit sieben Schrauben befestigt.
Das gewölbte Zifferblatt ist in zwei matten Farbverläufen erhältlich, Grau und Grün, und hat ein Bi-Compax-Chronographenlayout mit kleiner Sekunde bei 3 Uhr und einem 30-Minuten-Zähler bei 9 Uhr. Das graue Zifferblatt hat das polierte Gehäuse, während das grüne ein Satin-Finish hat, und beide haben vertiefte schwarze Hilfszifferblätter mit weißen arabischen Ziffern. Das graue Zifferblatt verfügt über beigefarbene Leuchtmasse auf den Zeigern und beigefarbene arabische Stundenziffern, während das grüne Zifferblatt weiße arabische Ziffern und Leuchtmasse aufweist. Interessanterweise sind die Hilfszifferblattzeiger auf dem grünen Zifferblatt beige und auf dem grauen Zifferblatt weiß. Sie haben eine Vintage-Junghans-Schrift für das Logo, das ironischerweise vor dem Bundeswehr-Chronographen der 1950er Jahre entstand. Als Armbandoptionen stehen dunkelgrünes/schwarzes Leder mit Nieten für das grüne Zifferblatt und braunes/schwarzes Leder mit Nieten für das graue Zifferblatt zur Verfügung, und beide haben Dornschließe aus Stahl.
Angetrieben wird das Junghans Pilot Chronoscope vom bewährten Kaliber J880.3, das auf dem ETA 2892 mit einem Chronographenmodul Dubois Depraz 2030 basiert. Es schlägt mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) und verfügt über eine Gangreserve von 42 Stunden. Zu den Funktionen gehören zentrale Stunden, Minuten und Chronographensekunden, kleine Sekunden und ein 30-Minuten-Zähler.
Im Jahr 2024 beschloss Junghans, seinem beliebten Pilot Chronoscope ein modernes Update zu verpassen, das die Uhr an zeitgenössische Uhrentrends anpasst und gleichzeitig die klassischen Elemente beibehält, die das Original zu einem Hit gemacht haben. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Updates und Verbesserungen der neuen Version untersuchen.
Gehäuse und Materialien
Eine der auffälligsten Änderungen beim aktualisierten Pilot Chronoscope ist die Materialverbesserung. Die neue Version bietet Edelstahlgehäuse, jedoch mit einem aktualisierten Finish, das die Haltbarkeit verbessert. Die hochglanzpolierten Oberflächen werden mit gebürsteten Bereichen kombiniert, was dem Gehäuse ein dynamischeres und moderneres Aussehen verleiht.
Eine wichtige Ergänzung der aktualisierten Version ist die Option eines PVD-beschichteten schwarzen Gehäuses, das für ein dezentes, modernes Aussehen sorgt. Die PVD-Beschichtung (Physical Vapor Deposition) ist für ihre Kratz- und Korrosionsbeständigkeit bekannt und sorgt dafür, dass die Uhr auch nach jahrelangem Gebrauch ihre ästhetische Anziehungskraft behält.
Der Gehäusedurchmesser beträgt weiterhin handliche 43 mm, genau wie beim Original. Für eine Fliegeruhr ist diese Größe ideal – groß genug, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten, aber nicht zu sperrig für den täglichen Gebrauch.
Verbesserungen am Zifferblatt
Das Zifferblatt der aktualisierten Pilot Chronoscope bleibt dem minimalistischen Design seines Vorgängers treu, weist jedoch einige bemerkenswerte Verbesserungen auf. Das auffälligste Merkmal ist die Verwendung eines verfeinerten entspiegelten Saphirglases, das die Blendung drastisch reduziert und die Lesbarkeit verbessert.
Das Zifferblatt behält das klassische Bi-Compax-Layout mit Hilfszifferblättern bei 12 und 6 Uhr bei, weist jedoch klarere Linien und eine verbesserte Tiefe auf. Die aufgebrachten Indizes und Ziffern verfügen jetzt über eine höhere Qualität von Super-LumiNova, das bei schlechten Lichtverhältnissen für eine stärkere Leuchtkraft sorgt. Die Zeiger wurden leicht überarbeitet, sodass sie für eine bessere Lesbarkeit proportionaler zum Zifferblatt sind.
Eine weitere subtile, aber wichtige Aktualisierung ist die Farbpalette. Die neue Pilot Chronoscope ist in mehreren Zifferblattfarben erhältlich, darunter ein modernes Mattschwarz, ein sattes Marineblau und ein gedämpftes Grau. Diese Farboptionen machen die Uhr vielseitiger und ermöglichen es ihr, sowohl in professionelle als auch in legere Umgebungen zu passen.
Armbänder und Tragbarkeit
Die Armbandoptionen für die aktualisierte Pilot Chronoscope wurden um Leder- und Edelstahlarmbänder erweitert. Die Lederarmbänder bestehen aus hochwertigem Kalbsleder und sind in klassischem Schwarz, Braun und einem neuen strukturierten Grau erhältlich. Jedes Armband ist mit einer Faltschließe ausgestattet, die einen sicheren und bequemen Sitz gewährleistet.
Eine der herausragenden Armbandoptionen ist ein Armband im NATO-Stil, das der Uhr einen robusten, militärisch inspirierten Look verleiht und gleichzeitig Komfort und Vielseitigkeit verbessert. Dieses Armband ist perfekt für diejenigen, die einen lässigeren, sportlicheren Look für ihre Uhr wünschen. Das Edelstahlarmband hingegen hat eine gebürstete Oberfläche, die das Gehäuse ergänzt und die allgemeine Haltbarkeit der Uhr erhöht.
Uhrwerk-Upgrades
Das vielleicht bedeutendste Update der neuen Junghans Pilot Chronoscope ist ihr Uhrwerk. Während die Originalversion ein auf ETA 7750 basierendes Chronographenwerk verwendete, verfügt das aktualisierte Modell über eine modifizierte Version des J880.4, Junghans‘ hauseigenem automatischen Chronographenwerk. Dieses Uhrwerk bietet verbesserte Präzision und Zuverlässigkeit mit einer Gangreserve von 48 Stunden.
Das Uhrwerk J880.4 basiert auf der bewährten Architektur des Valjoux 7750, weist jedoch mehrere Verbesserungen auf, darunter eine verbesserte Stoßfestigkeit und höhere Genauigkeit. Junghans hat einen angepassten Rotor hinzugefügt, der durch die Gehäuserückseite sichtbar ist und das Engagement der Marke zeigt, Tradition mit moderner Technik zu verbinden.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des aktualisierten Uhrwerks ist seine Chronographenfunktion. Die Chronographendrücker sind sanfter und reaktionsschneller und bieten ein taktiles Gefühl, das das Benutzererlebnis verbessert. Der Chronograph selbst kann bis zu 12 Stunden messen und ist damit ein praktisches Werkzeug für Piloten und alle, die eine präzise Zeitmessung benötigen.
Technische Daten
Gehäuse
Durchmesser: 43 mm
Dicke: 14,4 mm
Material: Edelstahl oder PVD-beschichteter schwarzer Edelstahl
Wasserdichtigkeit: 10 ATM (100 Meter)
Glas: Antireflektierendes Saphirglas
Gehäuseboden: Sichtboden mit Saphirglas
Uhrwerk
Kaliber: Junghans J880.4 (basierend auf Valjoux 7750)
Typ: Automatischer Chronograph
Gangreserve: 48 Stunden
Frequenz: 28.800 Schwingungen pro Stunde (4 Hz)
Funktionen: Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Chronograph, Datum
Zifferblatt
Zifferblattfarben: Mattschwarz, Marineblau, Grau
Indizes: Aufgesetzte Ziffern mit Super-LumiNova
Zeiger: Leuchtende Schwertzeiger
Armband
Optionen: Kalbsleder, Edelstahlarmband, NATO-Armband
Schließe: Faltschließe
Die Bedeutung von Chronographenfunktionen in der Luftfahrt Uhren
Fliegeruhren müssen naturgemäß die Anforderungen professioneller Piloten erfüllen, deren Aufgaben auf eine genaue Zeitmessung angewiesen sind. Die Chronographenfunktion spielt in dieser Hinsicht eine wesentliche Rolle. Piloten verwenden Chronographen, um die verstrichene Zeit für verschiedene Flugvorgänge zu messen, wie z. B. Kraftstoffverbrauchsraten, Navigationskontrollpunkte und Landeanflüge.
Beim Junghans Pilot Chronoscope ist der Chronograph besonders gut gelungen. Die großen Drücker lassen sich auch mit Handschuhen leicht bedienen, eine Überlegung, die direkt aus den Anwendungsfällen von Piloten übernommen wurde. Die 12-Stunden-Chronographenfunktion bedeutet, dass sie für Langstreckenflüge und andere erweiterte Zeitanforderungen verwendet werden kann, während das kleine Sekundenhilfszifferblatt bei 6 Uhr eine konstante Referenz für die aktive Zeitmessung bietet.
Designphilosophie: Form und Funktion in Einklang bringen
Junghans war schon immer eine Marke, die für ihre vom Bauhaus inspirierten Designs bekannt war, und das aktualisierte Pilot Chronoscope ist keine Ausnahme. Das Design der Uhr ist minimalistisch und dennoch hochfunktional, ein Merkmal, das sowohl bei Fliegeruhren als auch bei Zeitmessern für den täglichen Gebrauch unverzichtbar ist.
Während viele Fliegeruhren eine überladene Ästhetik mit zahlreichen Komplikationen und übergroßen Gehäusen aufweisen, verfolgt Junghans einen anderen Ansatz. Die klaren Linien und das gut lesbare Zifferblatt der Pilot Chronoscope machen sie zu einer vielseitigen Uhr, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld getragen werden kann. Die Verwendung hochwertiger Materialien wie Saphirglas und Edelstahl trägt zur Langlebigkeit der Uhr bei, ohne ihre Ästhetik zu beeinträchtigen.
Der Verkaufspreis des Junghans Pilot Chronoscope beträgt 2.590 EUR mit grauem Zifferblatt und 2.490 EUR mit grünem Zifferblatt. Beide Preise verstehen sich inklusive Steuern.
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